Schmuckvorhang (Harlekinvorhang)

Semperoper Dresden, Sachsen

Schmuckvorhang (Harlekinvorhang) Semperoper Dresden

Ein besonders eindrucksvoller Bestandteil der Innengestaltung der Semperoper ist der Schmuckvorhang im Zuschauersaal. Geschaffen wurde der 17 mal 12 Meter große Vorhang vom Historienmaler Ferdinand Keller. Für den Wiederaufbau nach dem Krieg wurde er im Palais des Großen Garten von den Malern Gerhard Keil und Walter Teichert neu angefertigt. Er besteht aus von Hand vernähtem belgischem Leinen; die benutzte Farbe wurde nach alten Techniken gemischt. Eine große Vielfalt von Verzierungen und Figuren finden sich auf dem Vorhang. So sind unter anderem auf der oberen Seite sechs Bildmedaillons von Dichtern, auf der unteren von sieben Komponisten zu finden

Der Schmuckvorhang ist eine auf Leinwand gemalte illusionistische Purpurdrapierung des Bühnenportals. Auf der 1875 von dem Karlsruher Maler Ferdinand Keller gestalteten Darstellung thront in der Mitte die „Fantasie“, die die Fackel der Begeisterung trägt. Umgeben ist sie von den Musen der Theaterkünste Dichtung, Musik, Komödie, Gesang, Tanz und Geschichte. Den Rahmen bilden Medaillons mit Porträts von Dichtern und Komponisten.

Die Fünf-Minuten-Uhr zeigt die Stunden in römischen Ziffern, die Minuten in arabischen Ziffern im Fünf-Minuten-Takt. Eine außergewöhnliche Konstruktion, die ihren Ursprung in praktischen Überlegungen hat. Der Dresdener Uhrmacher Friedrich Gutkaes bekam beim Bau der ersten Semperoper im Jahre 1839 den Auftrag, eine Uhr zu entwerfen, die aus allen Rängen gut lesbar ist. Aufgrund des beschränkten Platzes, entschied er sich gegen ein rundes Ziffernblatt. Dabei schuf er ein ausgeklügeltes technisches Meisterwerk. Auch nach dem Brand im ersten Bau der Oper 1869 und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde in leicht veränderter Form eine Fünf-Minuten-Uhr angebracht. Inzwischen läuft sie mit elektrischen Motoren.